Steine der Erinnerung
Ein Ort der Erinnerung und des Gedenkens im 2. Bezirk
Die beiden Steine vor St. Johann Nepomuk |
Eröffnung des 3. Teils der "Wege der Erinnerung", Station Nepomukkirche |
Diese beiden Steine wurden im Mai vor unserer Kirche gesetzt.
Dazu erklärt Frau Dr. Elisabeth Ben David-Hindler (Verein "Steine der Erinnerung"):
„Der Verein Steine der Erinnerung wird
den "Weg der Erinnerung" - ein Projekt zum Gedenken an die jüdischen Männer,
Frauen und Kinder, die hier gelebt haben, und an das reiche jüdische Leben -
in diesem Jahr um einen 3. Teil erweitern.
Dieser dritte Teil ist dadurch geprägt, dass die meisten Stationen auf Wunsch
von Angehörigen oder aufgrund von Initiativen verschiedener Einrichtungen
gesetzt werden.“
Frau Ben David-Hindler betont: „Besonders bemerkenswert ist aus unserer Sicht
die Zusammenarbeit mit Herrn Pfarrer Konstantin Spiegelfeld und der
Pfarrgemeinde St. Johann Nepomuk, die nach intensiver Beratung den Text für
diese beiden „Steine“ erstellt hat. Die Erinnerungstafeln werden in den
Gehsteig vor dem Haupteingang der Kirche eingelassen.“
Warum setzt eine katholische Pfarrgemeinde dieses Zeichen?
Pfarrer Konstantin Spiegelfeld, der sich gemeinsam mit Frau Ben David – Hindler für dieses gemeinsame Projekt mit der Pfarre St. Johann Nepomuk eingesetzt hat, erklärt das Engagement der Pfarre folgendermaßen:
"Im Mai 2008 werden
2 Steine der Erinnerung vor der Pfarrkirche St.Johann Nepomuk an der
Praterstraße gesetzt. Der öffentliche Raum wird auf diese Weise ein Ort der
Erinnerung, des Gedenkens und des Lernens.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Leopoldstadt werden von vielen
jüdischen Wienerinnen und Wiener geprägt. Vor der Machtergreifung durch die
Nationalsozialisten lag hier ihr Bevölkerungsanteil bei 40 %.
Durch gemeinsames
Nachdenken und viele Gespräche in der Pfarrgemeinde haben wir die vorliegenden
Texte für die „Steine der Erinnerung“ erarbeitet.
2 Schwerpunkte werden dabei zur Sprache gebracht:
Sie drücken die Verantwortung für die Geschichte der jüdischen Bevölkerung aus. Die historischen Ereignisse und das Verhalten der Menschen zu kennen ist ein wichtiger Auftrag für jeden heute lebenden Menschen, für jüngere und für ältere.
Heute „die Verfehlungen der Vergangenheit anzuerkennen, trägt dazu bei, unsere Gewissen angesichts der Herausforderungen der Gegenwart wieder zu wecken.“ (Papst Johannes Paul II.)Die Überzeugung von der gleichen Würde aller Menschen auf Grund ihrer Gottebenbildlichkeit ist ein hoher christlicher Wert. Viele sind diesem treu geblieben, oft bis zum Tod. Für viel zu viele Frauen und Männer traten aber vor 70 Jahren an ihre Stelle rassistische, antisemitische, nationalistische und völkische Fantasien. Diese waren der Nährboden für die Ideologie des Nationalsozialismus und hatten schreckliche Folgen.
So mögen diese
kleinen Zeichen helfen, die Wunden der Vergangenheit zu heilen.“
Spenden
Wenn Sie für dieses Projekt spenden
wollen, wenden Sie sich bitte an
Pfarrer Konstantin Spiegelfeld oder direkt an die Pfarrkanzlei.
Verein „Steine der Erinnerung“: http://www.steinedererinnerung.net