Kreuzweg von Josef Führich
Besucher der Pfarrkirche St. Johann Nepomuk an der Praterstraße im 2. Wiener Gemeindebezirk werden, sofern sie nicht ohnehin genau deshalb gekommen sind, recht bald auf die großen Fresken unterhalb der Empore aufmerksam – der Kreuzwegzyklus von Josef Führich aus dem 19. Jahrhundert.
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Liste mit Kopien aus aller Welt
Hier finden Sie eine Liste mit den uns derzeit bekannten Kopien des Führich-Kreuzweges .
Neuigkeiten rund um den Kreuzweg
- Kreuzweg in Bally, Pennsylvania
- Kreuzweg in Honiara (Salomonen) - Bericht von Dr. Elisabeth Loibl
Berichte von nah und fern
- Kopien unseres Kreuzweges in Schweden
- Buchvorstellung von Stefan Malfér
Kreuzwegführer und Kirchenführer
Kreuzwegführer und Kirchenführer erhalten Sie in der Pfarrkanzlei und beim Schriftenstand hinten in der Kirche.
Sie können Kreuzwegführer und Kirchenführer von St. Johann Nepomuk auch per Mail in der Pfarrkanzlei bestellen (Preise beinhalten jeweils Spende EUR 2.- bzw. 3,50 + Versand + Verpackung)
Kreuzwegführer: |
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Versand Inland: |
EUR 3,00 |
Versand EU: |
EUR 3,50 |
Kirchenführer: |
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Versand Inland: |
EUR 4,50 |
Versand EU: |
EUR 5,00 |
Grundlegendes zum Kreuzweg
Pfarrer Konstantin Spiegelfeld fasst seine Überlegungen zum Führich-Kreuzweg folgendermaßen zusammen.
„In der Leopoldstadt,
einem Bezirk, in dem auch heutzutage viele Juden leben, ist der sehr
ausdruckstarke und scharf charakterisierende Kreuzwegzyklus von Joseph Führich
geistig und kunsthistorisch sehr bekannt und bedeutsam.
Die Aussagen der Katholischen Kirche über das Verständnis der Juden im II.
Vatikanischen Konzil sind richtungweisend (Erklärung über das Verhältnis der
Kirche zu den nichtchristlichen Religionen): „Da das Christen und Juden
gemeinsame geistliche Erbe so reich ist, will die Hl.Synode die gegenseitige
Kenntnis und Achtung fördern.“ und „Obgleich die jüdischen Obrigkeiten mit ihren
Anhängern auf den Tod Christi gedrungen haben, kann man dennoch die Ereignisse
seines Leidens weder allen damals lebenden Juden ohne Unterschied, noch den
heutigen Juden zur Last legen.“
1846, im Jahr der Fertigstellung der Fresken, haben viele zum Teil anders
gedacht, formuliert und geredet.
Die lebensgroß gemalten beteiligten Personen der Freskobilder inspirieren auch
heute ganz unterschiedliche Menschen. Was ist die inhaltliche Aussage?
Jesus hat sich „der Weg“ genannt. Er geht auch heute mit den Menschen mit, zeigt
und öffnet eine Tür zum Leben, die aus allen Verirrungen in das Licht führt. Das
letzte Stück des Wegs Jesu ist Weg zum Kreuz. Durch seine unendliche Liebe
verbindet ER Himmel und Erde, Gott und Mensch, Mensch und Mensch. Viele Menschen
durften schon diese Erfahrung machen. Mögen die Bilder umfassende Versöhnung und
Gemeinschaft bewirken. Die geistige Aktualisierung dafür obliegt jedem
Betrachter und Beter.“
Lorenz Wollein, einer der „Kreuzweg-Spezialisten“ der Pfarre, schreibt im neuen Kreuzwegführer:
„Die St. Johann-Nepomuk-Kirche auf der
Praterstraße, Wien 2., wurde nach Plänen Carl Rösners (1804-1869) in den Jahren
1841-1846 als dreischiffige Hallenkirche mit einer von zwölf achteckigen Säulen
gestützten, rundum laufenden Empore ausgeführt. Darunter befinden sich die
monumentalen Kreuzweg-Fresken Josef Führichs (geboren 1800 in Katzau, gestorben
1876 in Wien).
Führich war nicht nur die Gestaltung, sondern auch der religiöse Inhalt der
Kreuzweg-Fresken ein geradezu missionarisches Anliegen. Er gehörte in seiner
Jugend den sogenannten „Nazarenern“ an, die auch durch ihren klösterlichen
Lebensstil, ihr Aussehen – langes Haar und wallende Kleider – Aufmerksamkeit
erregten. Damit waren sie der Jüngergemeinschaft Jesu ähnlich, die
Gruppenbezeichnung „Nazarener“ war dadurch bald geboren.
Relativ rasch nach der Fertigstellung der Fresken (6. Okt. 1846) wurde dieser
Kreuzweg erstmals kopiert und ist bis heute in hunderten Kirchen weltweit zu
finden. Damit ist Führichs Kreuzweg bis heute der meist kopierte Kreuzweg.
Das große, 1841-1844 von Leopold Kupelwieser gemalte Fresko, das die Aufnahme
des Hl. Johannes von Nepomuk in den Himmel darstellt, beherrscht die ganze
Altarwand.“
Eine Liste mit den uns derzeit bekannten Kopien des Führich-Kreuzweges und weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage http://www.pfarre-nepomuk.at .
Kreuzwegrestaurierung und Kreuzwegführer
Der Kreuzweg wurde im Frühjahr 2006 (Pfarrer war damals Mag. Magnus Hofmüller OSB) restauriert. Die Finanzierung der EUR 32.592.- erfolgte zum Großteil durch das Bundesdenkmalamt, ein kleiner Teil wurde durch die Erzdiözese Wien und die Pfarre St. Johann Nepomuk aufgebracht.
Im Jahr 2007
begannen die Planungen für einen neuen Kreuzwegführer.
Ein Nachdruck des bestehenden Heftchens war nicht möglich.
Die Pfarre entschied sich für einen Kreuzwegführer als geistlichen Begleiter –
die Bilder sollen einladen, den letzten Weg Jesu betend mitzugehen.
Die Texte
zu den Kreuzwegbildern wurden von Pfarrmitgliedern formuliert, die Fotos stammen
von Herbert Tichova, Begräbnisleiter und Lektor der Pfarre.
Layout und Druck übernahm Horst Bachofner aus Bad Hall.
Die gesamte Finanzierung des neuen Kreuzwegführers wurde von der Firma UNIQA
übernommen.
Frau Gertrude
Martin, Bereich Öffentlichkeitsarbeit der UNIQA, begründet das Engagement bei
diesem Projekt folgendermaßen: „UNIQA ist seit Ende der
Fünfziger Jahre im zweiten Bezirk beheimatet und ist mit dem UNIQA Tower - dem
neuen Headquarter der UNIQA Group International - der Leopoldstadt treu
geblieben. UNIQA hat sich in all den Jahren bemüht, ein guter Nachbar im Bezirk
zu sein. Dazu gehört es auch, bei förderungswürdigen regionalen,
bezirksbasierten Projekten mit zu helfen. Pfarren sind heute wieder wichtige
Zentren, an denen sich Menschen treffen und von dort aus wieder hinaus wirken in
den Alltag. Bei den Aktivitäten der Pfarre mitzuhelfen, war uns daher ein
Anliegen.“
Zur Bedeutung sakraler Kunst in der Öffentlichkeit meint sie, dass
Spiritualität und Glauben seit Jahrtausenden Künstler zu wesentlichen Werken
inspiriert hätten. Sakrale Kunst setze Zeichen, die uns begleiten und für viele
Menschen ganz einfach wichtig sind. „Wir müssen mit diesen Schätzen sorgfältig
umgehen. Auch aus dieser Verantwortung heraus hat UNIQA sich beim Sponsoring des
Kreuzwegs der Pfarre Nepomuk engagiert.“
Die
Pfarrkirche St. Johann Nepomuk ist täglich zwischen 8 und 19 Uhr geöffnet, wir
laden Sie herzlich ein, sich selbst ein Bild von den eindrucksvollen Bildern zu
machen.
Die Bilder des Kreuzweges mit kunsthistorischen Betrachtungen vom verstorbenen Dr. Bernhard Rittinger
(ein Nachkomme Josef Führichs) und Meditationen von Diözesanbischof Egon Kapellari
inklusive englischer Übersetzungen von Gloria
Steinwender sind über die
kleinen Bilder am Beginn der Seite erreichbar.
Zusammenstellung: Heinz Weinrad