Zusammenfassung der Bibelrundenreihe 2007/2008:
"Apostelgeschichte"
Am Montag, 28. April 2008 ging die
Bibelrundenreihe zur "Apostelgeschichte" in die sechste Runde.
13 "Bibelforscher" trafen sich im Pfarrhof, um gemeinsam zu beten, zu
singen, und sich näher mit diesem Buch des Neuen Testamentes zu
beschäftigen.
Die
Texte zu den einzelnen Themen sind gesammelte Meinungen der
Gesprächsgruppen.
Wir laden auch Sie ein, die
Apostelgeschichte zu lesen, und für sich zu erfragen, was diese 2000
Jahre alte Geschichte uns allen bzw. Ihnen persönlich zu sagen hat.
Lieber Theophilus (liebe
Theophila …) - damit sind Sie gemeint …!
Hier finden Sie die Zusammenfassung als
pdf!
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Montag, 19. Mai 2008
Das Pfingstereignis (Apg 2, 1-11)
Fragen zum Text:
Was hilft uns dabei, bzw. was hindert uns heute
derartiges zu erfahren?
hindern:
- Reizüberflutung
- innere Ruhe nicht finden
- unwesentliche Dinge zu wesentlichen machen
helfen:
- Musik
- Meditationen mit Anleitung (z.B. DeMello, Gutl)
- Der richtige Mensch mit dem richtigen Wort zum richtigen Zeitpunkt.
- gleichgesinnte Gruppe ist wichtig - getragen werden
Persönliche Anmerkungen zum Wirken
des Hl. Geistes:
- Hl. Geist beeinflusst Leben
- Unwetter zieht vorbei - geistige Erlebnisse
- Erlebnisse, die im Nachhinein als gut gesehen werden
- aktiver Weg
- positive Kraft von Gott
- Hl. Geist lässt sich auf jeden Menschen ein
- wirkt in jeder Lebensgeschichte anders
- jeder Mensch empfängt, fühlt den Hl. Geist anders, dem Charakter
entsprechend
- Langzeiterfahrung
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Montag, 28. April 2008
Mission - den anderen im Blick haben (Apg 17, 16-34)
Fragen zum Text:
Was braucht es bei einer Predigt,
Verkündigung, die zu Jesus hinführen will (bei Kirchgängern, bei
kritischen Christen, bei Nichtglaubenden?
- Schwierigkeit: 120 Menschen -
120 Meinungen
- Prediger/Predigerin muss vermitteln, dass er/sie voll dahintersteht
- kurz, prägnant, gute Geschichte
- "Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler."
- Glaubens- und Bibelinhalte für unsere Zeit überzeugend darstellen
- Zuhörer nicht überfordern
Welcher Stil, welche Weise tut mir
gut bei Predigern und Predigerinnen?
- sich persönlich betroffen und
angesprochen fühlen
- emotionelle Sprache
- Zuhörer weder intellektuell noch glaubensmäßig überfordern
- nicht schulmeisternd
- man soll kennen spüren, dass der Prediger den kennt, den er
verkündet
- eventuell persönliches einbringen
- eventuell Humor einfließen lassen
- Evangelium gut erklären, ins Heute Transportieren
- Schrift ins Heute bringen
- Zusammenschau der Bibelstellen
- Glaubens- und Bibelinhalte überzeugend für unsere Zeit darstellen
- kurz, prägnant, mitreißend
- Impulse für das eigene Glaubensleben zum Nachdenken für die
kommende Woche
- kritische Christen: Glaubensinhalte müssen fundiert werden
- Nichtglaubende: praktische Dinge, wie man das Leben meistern
kann aus dem Glauben heraus
- kurz, prägnant, in Geschichte verpackt
Wie kann unser missionarisches
Wirken heute aussehen?
- kleine Gelegenheiten für
Gespräche wahrnehmen
- Kreuz im Auto
- Nächstenliebe vorleben
- auf Menschen zugehen
- authentisch sein: Gesagtes und Gelebtes soll übereinstimmen
- Gespräche anbieten, zuhören
- offenes Ohr, helfende Hand
- emotionale Zuwendung - Empathie
- Emmaus: "...brannte nicht unser Herz..."
- Fernstehende: Einwände zulassen, Unwichtiges von Wesentlichem
trennen
- freundlich zugehen
- Conclusio: "Love your neighbour..."
- beim anderen die Frage erwecken: "Warum verhalten sich die
(Christen) so? Dadurch Interesse für den Glauben wecken
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Montag, 10. März 2008
Exkurs: Grabesgeschichten - Vergleich der Evangelien
- Mt 27,62 - 28,15
- Mk 16, 1-8
- Lk 24, 1-12
- Joh 20, 1-8
Fragen zum Text
- Was verstehe ich nicht?
- Welche Begegnungen mit Jesus werden in den Evangelien danach
geschildert?
- Was gefällt mir, womit bin ich nicht einverstanden?
- Was können wir konkret tun? Was bedeutet das für uns heute?
- Zusammenfassung in einem Satz:
"Verschiedene Berichte über eine Erfahrung, die
man eigentlich nicht beschreiben kann: Mein Glaube fußt auf dem der
Zeugen.""In der persönlichen Begegnung
mit dem Auferstandenen kann ich zum Glauben finden."
"Den Unglauben gegenüber den anderen überwinden,
heißt die Blindheit ablegen.
Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbild."
"Als die Jünger und Frauen das Grab leer fanden,
erschraken sie. Aber erst durch die Begegnungen mit dem auferstandenen
Jesus kamen sie zum Glauben."
"Sinn und Hoffnung meines Lebens, denn ist Jesus
Christus nicht auferstanden, ist alles sinnlos."
"Nicht das leere Grab, sondern die Begegnung mit
dem Auferstandenen weckt(e) den Glauben, auch wenn er anders als
erwartet ist und so nicht immer gleich erkannt wird."
"Der lebendige, auferstandene Gott lässt uns
Menschen lebendig werden, aufstehen, Hoffnung haben und von alldem
weitererzählen."
"Für alle ist es ein Hindernis - der große Stein
vor dem Grab - er wird von Gott entfernt, wie oft große Hindernisse in
unserem Leben."
"Jesus ist beim Durchleben von Grabessituationen
ganz nah."
"Selbst erlebte Grabessituationen haben mich
gelehrt, dass Gott mich auch wieder herausführte, und ich konnte immer
tiefer mein Gottvertrauen stärken."
"Herr, lass auch mich aus meinen
Grabessituationen immer wieder auferstehen!"
Die Osterbotschaft des Neuen
Testaments
(Zusammenfassung des Skriptums zum Thema
"Grabesgeschichten" im Rahmen des Kurses "Bibelrunden leiten")
Im Neuen Testament finden wir
Verkündigung, Bekenntnis, Veranschaulichung und Verteidigung der
vielfachen und vieldeutigen Ostererfahrungen.
Vieldeutig vor allem deshalb, weil die Versprachlichung von Erfahrungen,
die außerhalb des sinnenhaft Erfassbaren liegen, nur sehr unvollkommen
möglich ist. Wir spüren, dass unsere Sprache dort nicht greift, wo sie
versucht Unsagbares auszudrücken…
…Was unsere Alltagswahrnehmung übersteigt, versuchen wir durch Bilder
und Erzählungen, Vorstellungen und Symbole, durch bildhafte und
vergelichende Umschreibungen zu vermitteln.
Vgl.: Werner Heisenberg:
„…Ungenaue und gleichnishafte Sprache über das atomare Geschehen…“
Kreuzigung Jesu = historisches Geschehen
Auferweckung = Überschrittsereignis, das unsere
raum-zeitliche Erfahrung transzediert
Leeres Grab:
Hat im Neuen Testament noch
nicht die Bedeutung wie heute.
Das leere Grab ist für die Jünger/-innen nicht der Grund ihres
Osterglaubens, sondern es führt zunächst zu Fragen, Angst und
Schrecken.
Die Erscheinungen des Auferstandenen sind es, die den Osterglauben
begründen.
„Ungeschichtlich“ heißt
aber nicht „ungeschehen“.
Denn dieses nicht beweisbare Überschrittsereignis ist in der
Geschichte wirksam geworden, in den Glaubenden, in denen Christus sich
sehen ließ.
Tod und Auferweckung sind die beiden Aspekte dieses
Überschrittsereignisses. Während der Tod Jesu sich in unserem
Bezugssystem vollzogen hat, können wir an die Form des Überschritts
nicht herankommen, nicht durch menschliche Anstrengung, nicht durch
Nachdenken und Schlussfolgern, nicht durch Vorstellungskraft. Ihre
Erfahrung kann nur von Gott bewirkt werden. Aber diese Erfahrung ist
auch Tat der menschen, die sich dem Unbegreiflichen und Unverfügbaren
öffnen.
Das Osterzeugnis
Die Wirkung des Heiligen
Geistes in den ersten Christen (auch in den Christen späterer
Jahrhunderte) ist das deutlichste Zeichen für die Echtheit – nicht für
die beweisbarkeit – der Ostererfahrungen.
Die Kirche, ihr Ursprung, ihre Lebensgrundlage, ihr Auftrag ist eine
österliche Wirklichkeit.
Die Osterverkündigung
Bei der Verkündigung durch die
Zeugen wurden die Vorstellungskategorien dem Alten testament
entnommen: Entrückung, Aufnahme in den Himmel (wie Henoch und Elija),
Erhöhung eines erniedrigten Menschen durch Gott (wie der Gottesknecht
bei Jesaja), eschatologische Totenerweckung (Ezechiel),
Totenerweckungen bei Elija und Elischa, Auferweckung am dritten Tag
bei Hosea.
Älteste
Auferstehungszeugnisse:
Verkündigungs- und Bekenntnisformeln => 1 Kor 15, 3-8
Ostererzählungen:
Sie erzählen Geschichten von
menschen, die die Osterbotschaft vernommen haben, und sie sind so
vielfältig, unterschiedlich – auch widersprüchlich – wie die Menschen
und ihr Ergriffen- und Angesprochensein von Gott.
Keine dieser Erzählungen berichtet direkt vom Auferstehungsvorgang;
wohl aber bezeugen sie die Auferstehung des Gekreuzigten und sein
Wirken in der Gemeinde, in den Glaubenden.
Sowohl die Grabes- als auch die Erscheinungsgeschichten wollen nicht
in erster Linie erzählen, was einmal vor langer Zeit geschehen war,
sondern was ist, was mit uns, mit mir ist.
Jesus ist lebendig – auch für mich und in mir.
Ich kann ihm begegnen, unterwegs, in einem Gespräch, in meinen Tränen
an einem Grab, in einer Tischgemeinschaft, in meinen Zweifeln, mitten
im Alltag, beim erfolglosen „Fischen“.
Unser Osterglaube
Beim Osterglauben geht es um
eine Erfahrung, die meine ganze Existenz angeht.
Ich kann mich für sie bereiten, sie zulassen, mich auf sie einlassen.
Konkret könnte das heißen:
- sich den Todeserfahrungen
des Lebens stellen, sie nicht
verschleiern und verdrängen
- bereit sein zum Umdenken und zur Umwendung, wie Maria von
Magdala, zum Wagnis der Freiheit, zum Exodus
- nicht anklammern und festhalten wollen
- sich offen halten für neue Wahrnehmungen, für unerwartete Fragen,
für die Hoffnung wider alle Hoffnung
- sich beschenken lassen, neugierig sein auf das, was auf mich
zukommt, dem Leben trauen
- mit andern sein, teilen, mitteilen, denn aus dem Austausch von
Ostererfahrungen wächst der Osterglaube
- in der Gemeinschaft geben und nehmen, wie beim Mahl
- das Wort der Schrift in mir wirken lassen, damit es sich mir
erschließt auf das neue Leben hin
- mich immer wieder rufen lassen bei meinem Namen
Grabesgeschichten:
- Mt 27,62 – 28;15
- Mk 16, 1-8
- Lk 24, 1-12
- Joh 20, 1-18
Texte zur Auferstehung
- 1 Kor 15, 3-8
- 1 Kor 15, 35-44
- 2 Kor 5, 1-10
- Mt 5, 1-12
- Lk 10, 25-28
Wiederkunft Christi
- Mt 25, 31-46
- Mk 13, 24-27
- 1 Kor 15, 51-55
- 1 Thess 3, 11-13
- 1 Thess 4, 13-18
- 2 Petr 3, 1-16
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Montag, 18. Februar 2008
Taufe des Kornelius - Wie gehen wir mit Grenzen um? (Apg 10, 1-48)
Apg 10, 1-8:
Vision des Kornelius
Apg 10, 9-23a: Vision des Petrus
Apg 10, 23b-48: Taufe des Kornelius
Welche andere Stellen in der Bibel finden wir, wo
Gott mit Visionen/Engeln in das Leben von Menschen eingreift?
- Gabriel - Maria
- Raffael - Tobias
- Abraham
- Adam und Eva
- Zacharias
- Moses
- Josef
- Petrus
- Hirten
- Jesaja
- Samuel
- Engel am Grab
- Taufe Jesu
Wie konnte dieses neue Pfingsten
in der jungen Kirche geschehen?
- durch die Initiative des Hl.
Geistes
- übernatürlicher Anstoß => Ermutigung
- Übereinstimmung der Ereignisse
- Bedarf war da
- beide Hauptakteure haben ein geistiges Leben gepflegt (Kornelius ohne
Grenzen, Petrus war durch das Gesetz vorerst eingeengt
- beide gehen Schritte
- beide brauchen einander
Wie spricht Gott zu mir? Welche
Gelegenheiten gebe ich ihm dazu?
- Stille, Zuhören
- Schärfung der Hörfähigkeit
- Bestätigung durch andere Menschen
Positive Kirchenträume
Wie ist neues geistliches Leben
möglich, ohne Gemeinschaften zu spalten?
Vielfalt in der Einheit, Einheit in der Vielfalt, nicht fürchten.
Im Rahmen des Glaubens mit der Zeit gehen.
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Montag, 7. Jänner 2008
Jerusalemer Versammlung - ein Modell der Konfliktlösung (Apg 15, 1-35)
Situation der Kirche in
Antiochia
Junge
Gemeinde in Syrien <=> Gruppe von "einigen Leuten aus Judäa"
• Streit über
Heidenfrage => Paulus und Barnabas nach Jerusalem
• Erörterung der Frage (Gemeinde, Apostel, Älteste => Kompromiss
• Lösungsvorschlag wird in Antiochia präsentiert => Zustimmung
• 1. Missionsreise des Paulus
Grundzüge
• Transparenz, Beteiligung der Betroffenen
• Sachorientiert (nach emotionalen Streitereien)
• Beachtung der Tradition und der konkreten Erfahrung
• Kompromissbereitschaft, lösungsorientiert
Wer entscheidet?
• Gemeindeversammlung
• Volk Gottes zusammen mit dem Heiligen Geist
Fragen
Wie wird mit
wichtigen Streitfragen umgegangen (damals/heute)?
Prozess: Anhören -
Ursachen erforschen - Vertrauensbasis schaffen - Gemeinsames über
Trennendes stellen - aus der eigenen eine gemeinsame Position finden.
Die Gruppe in Antichia
spaltet sich nicht ab und macht, was sie will, sondern formuliert ihre
Anfrage und zeigt Dialogbereizschaft, ebenso die Gruppe in Jerusalem.
Mutige Entscheidung -
der Erfolg gab recht
derzeit:
- Anfragen werden oft nicht zur Kenntnis genommen
- Antiochia entspricht manchen Entscheidungsgremien in den Gemeinden
Welche Impulse
stecken in den texten für unseren Umgang mit "Fern-Stehenden"?
- wir dürfen Menschen
nicht überfordern
- Was sind überhaupt Fernstehende?
- Freiheit des Menschen ernst nehmen
- Naheverhältnis aufrechterhalten für Suchende
- es gibt unverbrüchliche und unverrückbare Prinzipien und Bereich der
Toleranz
- Welche Angebote der Pfarre sind offen für alle?
Wie werden in unseren
Gemeinden, in der Kirche Entscheidungen getroffen?
Kirche:
- von oben (Papst und Kurie)
- Leitungskompetenz ist aber notwendig, um es nicht auseinanderbrechen
zu lassen
Diözese:
- Volk Gottes anhören, ernst nehmen, Anfragen weiter tragen
- "Dialog für Österreich" war ein Versuch
Gemeinde:
- hoffentlich demokratische Strukturen durch den PGR und bei manchen
Entscheidungen durch die Basis
Älteste = Priester und
Gemeinde
Apostel = Bischöfe
Was sind heute
Themen, die vielleicht einer Jerusalemer Versammlung bedürfen?
- Ursachen und
Auswirkungen des Priestermangels
- viri probati
- Versöhnungsritual für verheiratete Priester
- Diakonat für Frauen
- Frauenpriestertum
- Umgang mit Wiederverheiratet Geschiedenen
- Ökumene - gemeinsame Eucharistie
- Abtreibungsfrage
- Bischofswahl
- Lebenswirklichkeit der Menschen ernst nehmen - anhören -
weiterleiten
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Montag,
26. November 2007
Urgemeinde - Zwischen Ideal und Wirklichkeit (Apg 2, 43-47; 4, 32-37; 5,
1-11)Gesellschaftliches und
religiöses Umfeld der jungen Gemeinde
Die 4 Evangelien berichten über die Zeit
des Wirkens Jesu auf der Erde und führen uns durch die verschiedenen
Gesellschaftsschichten Palästinas.
Die Apostelgeschichte setzt dort ein, wo die Evangelien aufhören, sie
erfasst einen Zeitraum von ca. 30 Jahren, von der Entstehung der Kirche,
dem Pfingstereignis, bis zur Gefangenschaft des Paulus in Rom ca. 61-63
n. Chr.
Sie beschreibt die Entstehungsgeschichte des Christentums im
Mittelmeerraum.
Zu dieser Zeit gab es 2 Gruppen von Juden
-
im hl. Land: Hebräer, lebten abgeschottet
-
in der Diaspora: alle Juden außerhalb vom hl. Land, waren
hellenistisch geprägt und hatten eine liberalere Haltung, lasen die Tora
auf griechisch und hatten eine lockere Bindung zum Tempel.
Viele von ihnen schlossen sich der Urgemeinde an,
und so kam es zu Konflikten.
Verstärkt wurden diese Konflikte noch durch den hellenistischen
Judenchristen Stephanus. Diese Konfrontation führte zu den ersten
Verfolgungen der Jesusanhänger, die sich nicht mehr zur Gänze der Tora
verpflichtet fühlten.
Sie flohen in andere Städte und verbreiteten so die neue Lehre.
Antiochien wurde zum neuen Zentrum der Urchristen.
Die Missionare wandten sich an Juden und
Gottesfürchtige (=Heiden, die nicht zum Judentum übertraten, aber
trotzdem in die Synagoge kamen). Die neue Lehre war vor allem für Heiden
anziehend und viele ließen sich taufen.
Christliche Hausgemeinschaften und kleine Gemeinden mit hohem
ethischen Anspruch bildeten sich hautsächlich in den Städten, da dort
eine gebildete Mitteschicht lebte die griechisch sprach.
Es bildeten sich rasch Normen für eine christliche Lebenspraxis: Ein
radikales und alle Bereiche durchdringendes Leben für Gott und
füreinander, wobei das füreinander auch witrschaftliche Bereiche betraf.
Dieses spannungsreiche Werden der jungen Kirche
spiegeln die neutestamentlichen Schriften wieder.
Der Verfasser der Apostelgeschichte, Lukas, ein
gebildeter Mann und guter Historiker, stammte aus Antiochien, er ist der
einzige nichtjüdische Verfasser des NT. Die APG ist als Fortsetzung des
Lukasevangeliums zu sehen.
Das Mt-Evangelium steht für ein Christentum, das eher an der Tore
festhält.
Lukas sucht eher den Kompromiss (Apostelkonzil Apg 15).
Paulus handelt in der Überzeugung, dass das Heil allein aus dem Glauben
an Christus kommt.
Das Programm der jungen Kirche (Apg 2, 43-47)
Ort: Jerusalem, christliche Häuser => dann
hinaus in die bekannte Welt und nach Rom
Zeit: Anstoß durch die Geistausgießung; dann
Tag für Tag
Akteure: Apostel, später Paulus, die sein
Wort annahmen
Werte und Zielvorstellungen:
- das Wort annehmen
- sich taufen lassen
- Gemeinschaft bilden
- alles gemeinsam haben
- Hab und Gut verkaufen
- einmütig im Tempel verharren
- das Brot brechen
- Mahl halten
- Gott loben
- beim Volk beliebt sein
Fragen zu den beiden Bibelstellen (Apg 4,
32-37; Apg 5, 1-11)
• Worin besteht das Gemeindeleben in der Urgemeinde
in Jerusalem?
gemeinsam leben, Brot brechen in den Häusern, im Tempel sein
• Was
bringen die einzelnen Gemeindemitglieder ein?
Glaube, Begeisterung, Güter, Begabungen
•
Welche Früchte trägt dieses Gemeindeleben?
Freude, gegenseitige Stützung, Wirkung nach außen => „beliebt sein“
•
Finden Sie / findet Ihr in der heutigen Gemeinde etwas davon wieder?
- in größeren Gemeinden wird es schwierig – alle 5000 getauften unserer
Gemeinde?
- Kirchenbesucher überschaubarer, aber immer noch Unbekannte dabei
- kleine Gemeinschaften, die sich gut kennen, die auch offen füreinander
sein müssen
- wie wirken diese kleinen Gemeinschaften in die großen hinein?
- radikale Güterteilung heute nur in Klostergemeinschaften
•
Warum ist das Verhalten von Hananias und Saphira „tödlich“?
- Betrug an der Gemeinschaft und an Gott
- in kleinen Gemeinschaften kommt es auf jedes kleine „Kettenglied“ an;
wenn zwei Kettenglieder sich lösen, „funktioniert“ die ganze Kette nicht
mehr
Was
bedeutet :“Den Geist auf die Probe stellen“ heute?
-
nicht solidarisch sein
- in
der Öffentlichkeit kein christliches Zeugnis geben
- sein
Inneres belügen und betrügen
-
Gemeinde war Gemeinschaft im Hl. Geist – bei Fehlverhalten glauben, der
Hl. Geist merkt es nicht
-
besser scheinen wollen als man ist
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Montag, 8. Oktober 2007
Ouvertüre - Die Kunst, ein Buch zu schreiben (Apg 1, 1-14)
Am Beginn versuchten wir, andere
Titel zu dieser Apostel-Geschichte zu finden.
• Beginn der Kirche
• Urgemeinde
• Evangelium in der Welt
• Aposteln von Jesus
• Wirken des Heiligen Geistes
• 2. Band des Lukas-Evangeliums
• Neu-Beginn, ohne menschlichen Jesus
• Petrus - Paulus
• Mitte des Neuen Testamentes
• Geschichtsbuch
• Netzwerk der ersten christlichen Gemeinden
• Verschwiegene Jüngerinnen - vergessene Zeuginnen
• Demokratie im Volk Gottes
• Antikes Geschichtsbuch über die junge Kirche
• Der Siegeszug des Evangeliums von Jerusalem nach Rom
Was kann uns das Buch heute sagen,
als Gemeinde, als Christin und Christ?
• "… gingen sie in das Obergemach
hinauf"
- Hl. Messe ist so ein Platz für uns.
- Beharrliches Gebet, auch in der Zeit der Dürre, ist wichtig
- Es gibt eine Vielfalt an Gebetsangeboten.
- Wo bitten wir als Gemeinde, in unseren Gruppen, um den Geist?
• "… ihr aber werdet mit dem Hl. Geist getauft."
Das Wirken des Hl. Geistes ist grundlegend für das Leben der Gemeinde.
• "… ihr werdet meine Zeugen sein - bis
an die Grenzen der Erde":
Wo sind heute die Grenzen? Familie, Arbeitsplatz, …
• "Was steht ihr da und schaut zum
Himmel empor?"
Wir können nicht immer warten, dass Dinge gemacht werden, sondern selber
tätig werden. |
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