Ester
Der Inhalt des Buches Esther
Das Buch
führt uns in die Hauptstadt des damaligen persischen Reiches, nach
Susa (im Südwesten des heutigen Irans) in die Zeit des persischen Königs
Ahasveros.
Mit großer Wahrscheinlichkeit bezeichnet dieser hebräische Name den
Perserkönig,
den wir besser unter seinem griechischen Namen Xerxes I. kennen8 und der
von 486 bis 465 v. Chr. regierte.
Zu Beginn des Buches erleben wir, wie Ahasveros die Königin Vasti
verstößt,weil sie ungehorsam war.
Dann braucht er Ersatz und wählt Esther, ein Jüdin, die als Waise bei
ihrem Cousin Mardochai, einem Hofbeamten, aufgewachsen ist.
Einige Zeit später wird ein anderer Hofbeamter mit Namen Haman von
Ahasveros
in eine hohe Stellung befördert. Alle anderen Höflinge müssen ihm
huldigen,
aber Mardochai weigert sich. Darüber erzürnt, beschließt Haman, sich zu
rächen:
nicht nur an Mardochai, sondern gleich an allen Juden im persischen
Reich. Er erwirkt
bei Ahasveros ein Gesetz, dass an einem bestimmten Tag der durch as Los
bestimmt wird, alle Juden im Reich getötet werden sollen.
Als Mardochai davon erfährt, ruft er Esther auf, ihre Stellung zu
nutzen, um die
Juden zu retten. Die Königin Ester riskiert im entscheidenden Augenblick
ihr Leben, indem sie unangemeldet beim König für ihr Volk interveniert,
obwohl man sich ihm nur auf seinen Ruf hin nahen durfte. Der Plan
gelingt, Ester wendet durch ihren Mut die drohende Gefahr ab.Der König
kann ein einmal erlassenes Gesetz
nicht wieder aufheben, auch wenn er erkannt hat, dass es falsch ist. So
erlässt er ein
zweites Gesetz, das den Juden die Selbstverteidigung erlaubt, und so
werden die
Juden nicht nur nicht getötet, sondern können sogar ihre Feinde
besiegen.
Zur Erinnerung an dieses Ereignis stiften Esther und Mardochai das „Purimfest“,
abgeleitet von Purim, d. h. „Lose“, weil Haman den Tag für die
Vernichtung der Juden
ausgelost hat. Dieses Fest wird übrigens bis heute in Israel gefeiert
und erinnert
äußerlich stark an Karneval.
Gedanken zum Buch Ester
Das Buch Ester ist keines in dem uns die
frommenThemen nur so anspringen, Gott wird im Text nicht einmal erwähnt.
Untypisch für die Bibel, aber vielleicht ist die Geschichte gerade
deshalb so nahe.
Ich nehme einmal an niemand von uns hat zB. schon mal einen Dornbusch
gesehen, der brannte, aber nicht verbrannte, wie Moses, oder seine
Gebetsstunden im Bauch eines großen Fisches absolviert, wie Jona.
Wenn wir erzählen was wir mit Gott erlebt haben, sind das Dinge, die
andere Menschen als „Zufall“ oder „glückliche Umstände „ bezeichnen
würden.
Die Entscheidung ob wir Alltagserlebnisse als Zufall oder Gottes Handeln
ansehen, ist eine Frage des Glaubens.
Wenn ich glaube, dass es Gott gibt und, dass er mit meinem Leben etwas
zu tun hat, und dass er eine Beziehung mit mir haben will, dann besteht
mein Alltag aus großen und kleinen Dingen die Gott in seinen Plan mit
meinem Leben einbaut.
Genau diese Erfahrung machen Ester und ihr Onkel
Mordechai.
Gott ist in ihrem Alltag dabei und hat die Fäden in der Hand.
Das Buch Ester zu lesen ist daher eine gute Übung.
Wer gelernt hat, in diesem Buch, in dem Gott nicht
erwähnt wird, Gottes Handeln zu erkennen, wird den eigenen Alltag besser
verstehen und in Zeiten, in denen Unverständliches passiert, darauf
vertrauen, dass Gott da ist und alles in der Hand hat.
Die Personen
Waschti und Ester:
Beide sind auf ihre Art Kämpferinnen für die rechte von Frauen.
Ester weiß sich von Gott gehalten, und betet zu ihm.
König:
machthungrig, schöne Frauen, abhängig von Beratern.
Will Ruhe im Reich. Wendehals.
Ist ein König seiner Zeit.
Haman und Mordechai:
Der eine geldgierig, machthungrig.
Der andere loyal, will sein Volk retten, vertraut auf Gott.
Wie aktuell ist die Geschichte?
- Es hat sich nicht viel geändert! (Korruption, etc...)
- Frauenrechte sind auch jetzt ein Thema.
- Fremde in einem fremden Land, Minderheit - Anpassung
- Charismatische Persönlichkeiten können etwas verändern.
Wie verwirklicht Gott seine Pläne?
- oft anders, als wir gerne hätten
- durch menschliches Tun
- Gott hat keine Hände außer unsere Hände
- Ester und Mordechai haben Vertrauen in Gott
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Buch Rut
Das Buch Rut ist ein sehr kurzes Buch der Bibel, etwa vier Seiten. Es
spielt zur Zeit der Richter, also vor der Königszeit.
Die Völker Israel und Moab sind verfeindet. Umso erstaunlicher ist die
Geschichte der Moabiterin Rut.Wir haben das
Buch Rut einmal komplett durchgelesen.
Dann bearbeiteten kleine Gruppen die Kapitel 1 bis
3, jeweils mit den Aufgaben:
- Was verstehe ich nicht?
- Bei dieser Stelle ist mir eine wichtige Einsicht aufgegangen.
- Ich fühle mich persönlich und existenziell angesprochen.
Sie können das gerne selbst, allein oder in
Gruppen ausprobieren.
Kapitel 1:
- wichtig für die Beteiligten ist spirituelle Führung und menschliche
Beziehung
- Noomi kann loslassen (schickt ihre Schwiegertöchter weg)
- Nachfolge...Parallele zu Jüngern im NT
- Parallele zu Tamar, der Schwiegertochter des Juda
- weitere Parallelen in Jesaja, Gleichnis vom verlorenen Sohn
Kapitel 2:
- Beziehung der Menschen zu Gott wird angesprochen
- Gott nimmt Einfluss auf den Menschen - Führung
- Sorge um Arme ist mehr als Almosen
- Segenssprüche kommen auch im NT vor
- Vergleich Rut-Abraham ("zieh weg")
- Ähnlichkeit mit Brotvermehrung - Fülle der Dinge
Kapitel 3:
- Hauptmotiv: gegenseitiges Vertrauen Noomi-Rut-Boas
- Parallele: Palmsonntag: "alles, was du sagst, will ich tun"
- weitere Paralellen: Saum des Gewandes, "fürchte dich nicht", "der
näher verwandte Löser" - Johannes+Jesus
- 6 Maß Gerste - Überfluss
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Buch Jona
Nach dem Lesen von Kapitel 1 und 2 haben wir jeden Vers einzeln
untersucht, was er mit unserem Leben zu tun haben könnte.
Kapitel 1, Vers 1+2
Jona = Taube (Geist, Friede)
Das Wort des Herrn erging an ihn...
Was ist mein Auftrag, was sind meine Herausforderungen?
Vers 3
Jona flieht. Er fühlt sich der Herausforderung nicht gewachsen.
Kommt das auch bei mir vor?
Wohin fliehe ich, wenn ich einen Auftrag Gottes nicht erfüllen will?
Vers 4
Die Flucht scheint geglückt. Aber irgendwann reagiert Gott.
Wie schauen Wind und Wellen in meinem Leben aus? Habe ich das Steuer in
meiner Hand?
Vers 5
Jona verschwindet, er betet als Einziger nicht...
Vers 6
Kapitän ist ein Mann mit viel Erfahrung. Er probiert alles aus.
Habe ich auch einen eine solche Aufgabe?
Vers 8-11
Jona muss Farbe bekennen, und bekennt seinen Glauben.
Mache ich das in Krisensituationen?
Flucht ist zwecklos. Jona nimmt an, was nicht zu ändern ist.
Mit seinem Bekenntnis zu Gott kann er wieder als Prophet sprechen.
Er begibt sich wieder in die Hand Gottes.
Vers 15+16
Jona erlebt drei Abstiege - nach Jafo, ins Schiffsinnere, ins Meer.
Ist das ein Gott, vor dem ich Angst haben muss. Oder bin ich geborgen?
Kapitel 2
Das Gebet des Jona, ein Psalm, der später eingefügt wurde.
Sinnebenen
- Geschichte von Jona (nicht historisch,
sondern Lehrgedicht)
- Man kann dem Willen Gottes nicht entfliehen.
- Jona ist ein Gotteskämpfer (Bedeutung des Wortes "Israel" - Kampf von
Jakob am Jabbok)
- Jona betet am Anfang des Sturms nicht. Und kommt dadurch in
Schwierigkeiten.
=> Man schafft manches nur mit Gott. Gebet = Vertrauen auf Gottes
Hilfe.
- Jahwe: Will Ninive, die Heiden warnen. Will Jona retten. Rettet die
Seeleute.
Gott ist für alle Menschen da, er liebt alle Völker. Alle sollen
sich ihm zuwenden.
- Wie reagieren wir auf den Anruf Gottes?
- Kennen wir Situationen im Bauch des Fisches. Trauen wir uns zu klagen?
Denn dann kommt Gottvertrauen!
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