Die geistige Wechselbeziehung zwischen Christus, Maria und dem Betrachter wird in einer Doppelbewegung Mariens anschaulich: im Ausstrecken ihrer Hände und im leidvollen Blick Johannes werden ihre schmerzlichen, von Christi Blick beantworteten Gefühle deutlich, während sie diese durch das Herauswenden ihres Antlitzes an den Betrachter weitergibt. Diese durch Position, Größe und Farbe noch besonders betonte Beziehung der Hauptfiguren im Vordergrund wird durch einen Knecht gestört, der, aus der Bildtiefe kommend, Maria die Kreuzigungsnägel zur Erhöhung ihrer Pein vorweist. In ihm nehmen förmlich die vordrängenden Kräfte des Hintergrundes Gestalt an. So wird auch der Betrachter in das tragische Geschehen einbezogen im Sinne des Mit-Leidens Mariens. |
Betrachtungsgedanken:
Dr. Egon Kapellari (Übersetzung/Translation: Heidi Fink-Steinwender); Dr.
Rittinger
Erstellt am 13.2.2008