„Gleich vor dem Tore wendet sich aus der Landstraße rechts ein rauer, nicht breiter Weg einige Minuten mitternachtswärts zum Kalvarienberg hinauf … Unfern hiervon stand eine Schar von vielen weinenden und wehklagenden Frauen. Es waren teils Jungfrauen und arme Weiber mit Kindern aus Jerusalem …“ Die weit gegen die weinenden Frauen ausgestreckte Hand Christi ist Zeichen seiner Hinwendung zu ihnen inmitten der Menschenmasse und seiner Mahnung, deren ja nach Charakter verschiedenes Echo in ihren Gesichtern zu lesen ist. Der Menschenzug hat die Mauern Jerusalems verlassen und bewegt sich auf den links im Hintergrund sichtbaren Kalvarienberg zu. Das Kreuz erscheint hier förmlich als Anzeiger der Hauptbewegungen Christi, seiner Geh- und Blickrichtung, während seine Hand im Bildzentrum die vorderste Bildebene zu durchstoßen scheint und sich über die Frauengruppe hinweg direkt gegen den Betrachter wendet. |
Betrachtungsgedanken:
Dr. Egon Kapellari (Übersetzung/Translation: Heidi Fink-Steinwender); Dr.
Rittinger
Erstellt am 13.2.2008