Wenn wir hier sehen, wie Christus „die Hände nach dem Kreuz ausbreitet, mit wehmütiger Sehnsucht das Auge zu ihm erhebt, da wird uns klar, er ward geopfert, weil er es selbst gewollt hat“. „Er umfasste“ und „umarmte … sein Kreuz …“ und rief aus: „Komme, geliebtes Kreuz, denn siehe, seit dreiunddreißig Jahren habe ich dich gesucht!“ Das äußere Geschehen erhält so durch die Haltung Christi einen inneren Sinn: seine Sehnsucht nach dem Kreuz. In schroffem Gegensatz hierzu erscheint das Getümmel der Menschen um ihn mit ihren drohenden Gebärden als Ausdruck der Bosheit. Die aus Christus, den beiden Schergen und dem Kreuz gebildete Dreieckskomposition mit den Händen Christi, dem Kreuz und dem grünen Baum genau in der Mittelachse übereinander bewirkt eine bedeutungsvolle, denkmalhafte Erstarrung des Augenblicks. Die Aktion selbst als Bedrängnis Christi kommt im Gegeneinander der Massen von links nach rechts, aber auch nach vorn mit plastischer Kraft zum Ausdruck. |
Betrachtungsgedanken:
Dr. Egon Kapellari (Übersetzung/Translation: Heidi Fink-Steinwender); Dr.
Rittinger
Erstellt am 13.2.2008